Was bedeutet das Wort Zeit? Ich kann mich sehr gut daran erinnern, als meine Mutter zu mir sagte, dass der schlimmste Tag im Jahr, der Tag nach der Zeitumstellung auf die Winterzeit war. Meine Mutter war zu krank um etwas zu unternehmen. Da dieser Tag länger schien als alle anderen Tage, musste sie so länger ihre Zeit absitzen als an sonstigen Tagen. Da habe ich angefangen mir über die Zeit Gedanken zu machen. Jeden zweiten Tag rief ich meine Mutter an. Sie hatte Zeit den ganzen Tag auf dieses Telefonat zu warten, zu viel Zeit. Ich habe mich ertappt, wie ich am Abend spät merkte, dass ich teilweise nicht einmal Zeit für ein Telefonat hatte.
Was gibt es wichtigeres als mir Zeit für ein kurzes Telefonat zu nehmen. Nur weil ich mehr zu tun habe bedeutet dies, dass die Zeit für mich wertvoller ist? Im Gegenteil! Alles dreht sich um die Zeit. Wir sind gefangen, ich habe keine Zeit, es wird knapp, ich habe Stress, die Zeit vergeht wie im Flug…
Jeder Mensch ist der Zeit unterworfen: Er wird geboren, und er muss sterben. Die Frage ist nur, wie gehen wir mit der Zeit dazwischen um.
Mir macht der Umgang mit der Zeit keine Schwierigkeiten. Ich orientiere mich danach. Der Terminkalender sollte nicht immer voll sein. Unter Zeitdruck lässt sich der Moment nicht in vollen Zügen geniessen.
Gefühl der Zeit darf mich nicht regieren. Wenn ich eine Beratung gebe, vergesse ich die Zeit, ich fühle mich frei. Es gibt nur der Augenblick.
Kein Mensch ist so beschäftigt, dass er nicht die Zeit hat, überall zu erzählen, wie beschäftigt er ist.
(Robert Lembke)